Trumps 'Golden Dome' Raketenabwehrplan sorgt für Debatten über Realisierbarkeit und Kosten
Der jüngst von Präsident Donald Trump angekündigte 'Golden Dome'-Raketenabwehrplan ist in aller Munde.
Der Plan im Wert von etwa 175 Milliarden US-Dollar zielt darauf ab, die USA in den nächsten drei Jahren nahezu vollständig vor Luftbedrohungen wie ICBMs (Interkontinentalraketen), Marschflugkörpern, Hyperschallwaffen und Drohnen zu schützen.
Auch Kanada hat Interesse bekundet, an diesem Plan teilzunehmen.
'Golden Dome' ist ein erweitertes Programm, das auf der im Januar letzten Jahres vorgestellten Initiative 'Iron Dome für Amerika' basiert.
Experten äußern jedoch große Zurückhaltung bei der Bewertung.
Analysten von Bernstein weisen darauf hin, dass dieser Plan dem strategischen Verteidigungsinitiative (SDI) aus der Reagan-Ära und den mehrschichtigen Abwehrsystemen der 2000er Jahre ähnelt und betonen die enormen technischen Herausforderungen.
Die bestehenden US-Verteidigungssysteme wie THAAD, Patriot, GMD und SM-3 sollen den Kern des initialen Golden Dome bilden, doch Versuche, Raketen in der technisch schwierigsten und idealsten 'Boost-Phase' (direkt nach dem Raketenstart) abzufangen, sind bisher gescheitert.
Der Plan beginnt mit der Sicherung eines Budgets von 25 Milliarden Dollar im Senats-Abstimmungsgesetz, doch das Congressional Budget Office (CBO) schätzt, dass die Gesamtkosten 500 Milliarden Dollar übersteigen könnten.
Bernstein hält diesen Wert für möglicherweise ungenau, glaubt jedoch, dass das ursprüngliche Budget von 175 Milliarden Dollar sowohl an traditionelle als auch an unkonventionelle Verteidigungsunternehmen wie SpaceX und Anduril verteilt wird.
Rüstungsindustrie-CEOs vertrauen Major General Michael Goodline, dem ehemaligen stellvertretenden Direktor für Weltraumoperationen, der dieses Projekt leitet, äußern jedoch Sorgen wegen fehlender klarer Übernahme- oder Integrationsstrategie, was an frühere gescheiterte Großprojekte erinnert.
Experten heben die Kluft zwischen den hohen Erwartungen der politischen Entscheidungsträger und der technologischen Realität hervor und erklären, dass sich die Technologie zwar weiterentwickelt hat, die Bedrohungen jedoch komplexer geworden sind.
Der Schutz aller 346 US-Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern würde wesentlich mehr kosten als die CBO-Schätzung.
Als Maßstab dient, dass die Missile Defense Agency bereits 8 Milliarden Dollar für den Schutz der kleinen Insel Guam ausgegeben hat.
Die zentralen weltraumbasierten Abfangraketen des Trump-Plans stellen eine erhebliche technische und finanzielle Belastung dar und erfordern den Einsatz von Hunderten Satelliten im Orbit, um komplexe Bedrohungen wie U-Boot-Raketen abzuwehren, was extrem hohe Kosten verursacht.
Zudem bestehen Zweifel daran, ob Raketenabwehr als Mittel zur Abschreckung wirksam ist.
Viele Analysen zeigen, dass offensive Waffen wie Columbia-Klasse-Unterseeboote, B-21-Bomber und Sentinel-ICBMs deutlich effizienter und kostengünstiger sind als Verteidigung.
Verteidigung ist immer teurer als Angriff, und angesichts der schnellen und kostengünstigen Anpassung des Gegners ist der Erfolg des Verteidigungsplans unsicher.
Dennoch wird erwartet, dass der Plan unabhängig vom Erfolg zu höheren Ausgaben und größerer Beteiligung in der Verteidigungsindustrie führt.
Große Verteidigungsunternehmen wie Lockheed Martin, Raytheon Technologies, Northrop Grumman, L3Harris, Boeing und BAE Systems werden die Hauptbegünstigten sein.
Insgesamt ist das Golden Dome-Projekt ehrgeizig, sieht sich jedoch zahlreichen Herausforderungen bei der Umsetzung und den Kosten gegenüber und hat einen langen Weg bis zur Fertigstellung vor sich.